Das Denkmal für die jüdische Gemeinde von Laa an der Thaya
Wie für so viele ehemaligen Laaer war es auch für Dr. Felix Yokel schmerzhaft, dass nichts in der alten Heimat daran erinnerte, dass seine Familie früher hier gelebt hatte – dass hier einst eine jüdische Gemeinde existiert hatte. Schon zu Beginn meiner Recherchen hoffte ich darauf, dass es eines Tages möglich sei, eine Gedenktafel an der ehemaligen Synagoge anzubringen. Gemeinsam mit dem Verein „Lead Niskor – Verein zum Gedenken an die vertriebenen und ermordeten österreichischen Juden“ und der tatkräftigen Unterstützung von Dr. Felix Yokel konnte ein viel größeres Vorhaben in die Tat umgesetzt werden: Am 19. Juni 2005 wurde in Laa an der Thaya vor dem Gebäude des ehemaligen jüdischen Bethauses am Burgplatz 1 ein Denkmal der Öffentlichkeit präsentiert, das an die vertriebenen und ermordeten Mitglieder der ehemaligen jüdischen Gemeinde von Laa erinnert.
Der Text des Gedenksteins lautet:
Zum Andenken an die jüdischen Bürger der Stadt Laa an der Thaya,
die 1938 völlig schuldlos vertrieben und größtenteils ermordet wurden.
Das Obergeschoss des Hauses Burgplatz 1 war der Ort ihrer Gebete.
Abeles
Fischer
Meisl
Appelfeld
Friedländer
Neumann
Adler
Frommer
Österreicher
Blau
Garfunkel
Philipp
Bleier
Goldreich
Riftshes
Bloch
Hauser
Sonnenschein
Broda
Jokel
Schweinburg
Bondy
Kohn
Toch
Drill
Kolb
Weinberger
Eisinger
Loschitz
Wertheim
Fischhof
Maneles
Zweig
Gesegnet sei Ihr Andenken.
Entworfen wurde das Mahnmal vom Sohn von Dr. Felix Yokel, Uri Yokel, einem Architekten aus Maryland. Durch die Bänke sollte das Denkmal ein lebendiger Ort sein, der zum Verweilen einlädt. Auf der Rückseite ist ein Baum zu sehen, dem die Blätter fehlen. Diese stehen für die jüdischen Laaer, die in alle Winde zerstreut wurden.
Baupläne des Denkmals vom Architekten Uri Yokel
Folgender Artikel erschien in der Tageszeitung „Der Standard“ am 5. 11. 2004:
Im Folgenden können Sie mehr über die Entstehung des Denkmals erfahren:
• das Festprogramm
• Reden bei der Denkmalpräsentation (Textform)